Hausandacht zu Jubilate

3. Sonntag der österlichen Freudenzeit – JubilateJubelt!
3. Mai 2020
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wort der Schrift (2. Korinther 5,17):
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur;
das Alte vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Wir singen (EG 100)

  1. Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit’. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
  2. Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist; ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist.
  3. Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod.
  4. Es singt der ganze Erdenkreis dem Gottessohne Lob und Preis, der uns erkauft das Paradeis.
  5. Des freu sich alle Christenheit und lobe die Dreifaltigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja ….

Wir beten mit Psalm 66
Jauchzet Gott, alle Lande! / Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.
Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. Er verwandelte das Meer in tro-ckenes Land, / sie konnten zu Fuß durch den Strom gehen. Darum freuen wir uns seiner. Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, / seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen können sich nicht erhe-ben. Lobet, ihr Völker, unsern Gott, lasst seinen Ruhm weit erschallen, der unsre Seelen am Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten.

Ehr` sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Wir beten:
Jubilate! Der ganze Erdkreis jubelt Dir, Gott, zu in österlicher Freude über das Wunder des Lebens. Und auch ich bringe Dir mein Gebet und will Dir dienen mit meiner Freude mein Leben lang.
Jubilate deo, omnis terra. Servite, domine, in laetitia. Alleluja, alleluja, in laetitia. Amen.

Im Johannesevangelium im 15. Kapitel lesen wir Vers 5:
Christus, spricht: ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.
Letzte Woche das Bild vom guten Hirten, an diesem Sonntag das vom Weinstock und den Reben. Die Schrift nimmt uns mit nach draußen, eine Wohltat für alle, die das in dieser Zeit der Einschränkung können: bei reichlich Sonnenschein und frühlingshafter Wärme die Schöpfung genießen, die Blumen im Garten, zu sehen, wie alles grünt und blüht, schießt und sprießt. Von unserem Garten werden wir heute in den Weingarten Gottes mitgenommen. Denn wenn Christus der Weinstock ist, dann ist ER – gelobt sei sein Name – der Weingärtner! Dann erzählt das österliche Evangelium von Ausgelassenheit und Unbeschwertheit, wo ja der Wein nicht fehlen darf. Es erzählt von den Menschen, die in diesem Weingarten Gottes leben und arbeiten, von ihrer Ruhe und Sorgfalt, ihrer Liebe und Lust. Und es erzählt von den Früchten aller Arbeit, den Reben – und das sind wir! Große blaue und grüne Weinreben hängen da am Weinstock. Und der Wein-gärtner läuft um jeden Weinstock herum, betrachtet die Früchte, schneidet die dürren Triebe heraus. Es gibt für ihn viel zu tun, wenn die Frucht zur Reife kommen und edle Reben gedeihen sollen. Gott kümmert sich um uns. Unser Leben soll gedeihen und Früchte bringen. Und wer Früchte bringen will, der muss am Weinstock hängen bleiben. Um über diesen Weinstock Halt für das eigene Leben zu erfah-ren und hinunter langen, dorthin, wo die Wurzeln das tiefliegende Lebenswasser erreichen. Frohe Botschaft, österliche Botschaft für uns alle: denn dann brauche ich vor der Lebensdürre keine Angst zu haben. Mehr noch: dann ist über alles Bitten und Verstehen auch mein Leben zur Frucht und zur Reife bestimmt. Dann fange ich an, nicht mehr nur aus mir selbst zu leben, sondern Gott lebt dann in mir. Zu einer solchen Lebensfrucht Gottes aber werden wir, wenn wir in Christus sind und in Christus bleiben als dem Weinstock, dem Kreuz, dem Zeichen weltlicher Ohnmacht. Das scheint sich für uns zu widersprechen: weltliche Ohnmacht auf der einen Seite und Lebensfrucht auf der anderen. Aber wer wie die christliche Gemeinde von Ostern her kommt, wer in dem Christus den Auferstandenen erblickt und glaubt, der wird in der Ohnmacht des Kreuzes Gottes eigene Kraft entdecken. Und das immer wieder neu! Denn ich hänge ja an dem Weinstock Christus und bin für immer verbunden mit dem Brunnquell des Lebens. Wenn es in einem Kirchenlied heißt es: Und mit unsrer kleinen Kraft suchen, was den Frieden schafft (EG 262,6), dann freuen sich österliche Menschen nicht nur über den blühenden Garten und die erwachende Natur, sondern dann jubeln sie mit dem ganzen Erdkreis Gott, weil über ihnen die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht. Amen.

Wir singen (EG 302):

  1. Du meine Seele, singe, / wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge / zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben / hier preisen auf der Erd; ich will Ihn herzlich loben, / solang ich leben werd.
  2. Wohl dem, der einzig schauet / nach Jakobs Gott und Heil! Wer dem sich anvertrauet, / der hat das beste Teil, das höchste Gut erlesen, / den schönsten Schatz geliebt; sein Herz und ganzes Wesen / bleibt ewig ungetrübt.
  3. Hier sind die starken Kräfte, / die unerschöpfte Macht; das weisen die Geschäfte, / die Seine Hand gemacht: der Himmel und die Erde / mit ihrem ganzen Heer, der Fisch unzähl´ge Herde / im großen wilden Meer.
  4. Ach ich bin viel zu wenig, / zu rühmen Seinen Ruhm; der Herr allein ist König, / ich eine welke Blum. Jedoch weil ich gehöre / gen Zion in Sein Zelt, ist´s billig, daß ich mehre / Sein Lob vor aller Welt.

Wir beten:
Gott, himmlischer Vater, Du hast Jesus Christus für uns zu dem Weinstock gemacht, an dem wir bleiben sollen, so dass unser Leben zur Frucht und Reife kommt. Denn danach sehen wir uns, dass wir erkennen, wozu Du uns bestimmt hast und für was du uns brauchst. Wir bitten dich: lass uns in Christus bleiben alle Tage unseres Lebens. Und durch ihn jene Kraft erfahren, die in den Schwachen mächtig ist: Lebenskraft und Lebenssaft. Und durchströme alle neu, die vor der dürren Lebensau Angst haben, die nicht ein und aus wissen mit sich selbst, die keinen Sinn mehr sehen in ihrem Tun, gar in ih-rem Leben. Für sie bitten wir im Namen Jesu

Vaterunser
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe.
Wie im Himmel, so auch auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld.
Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung.
Sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben;
wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.

(Johannes 15,5)

Sendung und Segen
Der HERR segne Dich und behüte Dich.
Der HERR lasse leuchten sein Angesicht über Dir und sei Dir gnädig.
Der HERR erhebe sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Frieden. Amen.

geboren 1966 in Weimar; Studium in Berlin, München, Philadelphia, Jena; 1998 Ordination in Gotha; 1997-2012 Pfarrer in Remda, Superintendentur Saalfeld-Rudolstadt; seit August 2012 Pfarrer in Arnstadt