Hausandacht zu Trinitatis

Trinitatis – Tag der Heiligen Dreifaltigkeit
7. Juni 2020

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Kor 13,13)

Wir singen (EG 139, Melodie: Nun danket alle Gott)

  1. Gelobet sei der Herr, / mein Gott, mein Licht, mein Leben, mein Schöpfer, der / mir hat mein Leib und Seel gegeben, mein Vater, der mich schützt / von Mutterleibe an, der alle Augenblick / viel Guts an mir getan.
  2. Gelobet sei der Herr, / mein Gott, mein Heil, mein Leben, des Vaters liebster Sohn, / der sich für mich gegeben, der mich erlöset hat / mit seinem teuren Blut, der mir im Glauben schenkt / das allerhöchste Gut.
  3. Gelobet sei der Herr, / mein Gott, mein Trost, mein Leben, des Vaters werter Geist, / den mir der Sohn gegeben, der mir mein Herz erquickt, / der mir gibt neue Kraft, der mir in aller Not Rat, / Trost und Hilfe schafft.

Mit Psalm 113 beten wir:
Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN, lobet den Namen des HERRN!
Gelobt sei der Name des HERRN von nun an bis in Ewigkeit!
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN!
Der HERR ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.
Wer ist wie der HERR, unser Gott, im Himmel und auf Erden?
Der oben thront in der Höhe, der herniederschaut in die Tiefe,
der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz,
dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes;
der die Unfruchtbare im Hause zu Ehren bringt, dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

Ehr` sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Wir beten:
Dreieiniger Gott, voller Leben, voller Beziehungsreichtum bis Du in dir selbst, dass wir Dich als Vater und Sohn und Heiliger Geist anrufen und erfahren dürfen. Wir bitten dich: Hilf auch uns zu einem be-ziehungsreichen Leben mit Menschen und mit deiner ganzen Schöpfung. Hilf uns immer wieder neu zum Glauben an dich. Amen.

Halleluja! Lobet den HERRN für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Halleluja!

Am Ende eines jeden Gottesdienstes werden wir mit dem aaronitischen Segen entlassen: Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Wir haben diese Worte in den Ohren, ja regelrecht verinnerlicht und im Herzen geschrieben, weil wir ohne diese Worte gar nicht gehen können nach draußen, nach dem Gottesdienst, in eine oft als unübersichtlich erfahrene Welt. Der Segen hilft uns beim Übergang vom Heiligen des Gottesdienstes in das Profane des Alltags. Dort will, dort muss sich letztlich unser Glaube, unser ganzes christliche Dasein bewähren, will es nicht nur frommes Lippenbe-kenntnis sein und bleiben. Gott selber gibt seinem Knecht Mose und Aaron die Weisung, das Volk im-mer und immer wieder am Ende des Gottesdienstes zu segnen. SEIN Volk ist SEIN Augapfel, es steht
unter SEINEM besonderen Schutz und Fürsorge. Diese Fürsorge erfahren Menschen bis heute sinnlich im Gottesdienst durch das Wort, das wir hören, die Ermutigung und das Vertrauen, das sich darin aus-spricht, die Kraft, die wir erfahren im gemeinsamen Singen und Beten. Und all das sollen wir mitneh-men in den Sonntag und in die neue Woche, die Worte, das Vertrauen, die Gemeinschaft, die Gewiss-heit, zum Volke Gottes zu gehören. Und der Segen ist zu allem die Brücke, auf der wir hinüber in unse-ren Alltag gehen. Eine Brücke, die uns Gottes als des HERRN vergewissert.
Der HERR segne dich und behüte dich. Die erste Anrufung des HERRN, Gott, den wir als unseren himmlischen Vater und Schöpfer anbeten und glauben. Es ist der Segen dessen, der mich ins Leben ge-rufen und mir seinen Beistand vergewissert hat in der Taufe.
Der HERR lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Die zweite Anrufung des HERRN, den wir als Gottes Sohn, unseren HERRN Jesus Christus bei uns gehabt haben auf Erden, der Mensch geworden ist wie unsereiner, dessen Leben und Sterben aus Liebe und in Hingabe zu uns Men-schen und im völligen Vertrauen zu seinem himmlischen Vater zu dem Licht geworden ist, das selbst noch in der Dunkelheit des Todes leuchtet und wir darum bitten, dass wir in diesem Leuchten das Ange-sicht unseres HERRN erkennen.
Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Die dritte Anrufung des HERRN, Gott als Heiligen Geist, dessen Kommen wir gerade im Pfingstfest gefeiert haben. Das österliche Ge-heimnis ist jetzt vollendet und es möge sich immer wieder von Neuem vollenden, dass eben dieser Geist sich uns zuwendet (sein Angesicht erheben) und uns das Geheimnis des Glaubens erschließt und wir von ihm ergriffen werden und so in Übereinstimmung kommen mit dem Willen Gottes für unser Leben und für diese Welt. Denn das heißt: in Frieden zu leben.
So gehen wir heraus aus Gottesdienst und Andacht, überkleidet mit Gottes Zuspruch und Segen, schön gemacht und ansehnlich als Gottes Kind, so dass wir erhobenen Hauptes in unsere Welt und in unseren Alltag zurückkehren und angehen können, was an Aufgabe und Herausforderung dort auf uns wartet. Freilich: auch der vom Pfarrer gesprochene Segen – er bleibt eine Bitte und ein Gebet: der Herr segne dich. Es ist nicht versprochen, dass wir Segen erfahren und unser Weg, den wir gehen, unmittelbar zum Segen wird. Gott bleibt auch darin der HERR, der mitunter nur als abgewandter, ja zorniger, vielleicht sogar als nicht-sagender Gott erfahren wird. Gott bleibt HERR. Aber er will nicht HERR sein ohne uns Menschen. Und darum dürfen wir darauf vertrauen, dass in jedem Segen – und über Bitten und Verste-hen – das Versprechen zugrunde liegt: ich bin bei dir! Amen.

Wir singen (EG 13, Melodie: Nun danket alle Gott)
4. Gelobet sei der Herr, / mein Gott, der ewig lebet, den alles lobet, was / in allen Lüften schwebet; gelobet sei der Herr, / des Name heilig heißt, Gott Vater, Gott der Sohn / und Gott der werte Geist.
5. Dem wir das Heilig jetzt / mit Freuden lassen klingen und mit der Engelschar / das Heilig, Heilig singen, den herzlich lobt und preist / die ganze Christenheit: Gelobet sei mein Gott / in alle Ewigkeit!

Wir beten:
Schon in dir ist Liebe und Leben, dreieiniger Gott, der Du als Vater und Sohn und Heiliger Geist in gro-ßem Beziehungsreichtum lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Aber Du willst nicht lieben und leben ohne uns Menschen. Wir danken Dir dafür, dass Du uns geschaffen hast, das wir Erlösung haben in Jesus Christus und Du unsere Wege lenkst und leitest durch den Heiligen Geist. Wir bitten dich für alle, die an diesem Beziehungsreichtum mit dir noch nicht teilhaben, die keinen Trost finden, deren Lebenswunden nicht zuheilen wollen. Heile Du und erwecke Glaube in ihnen. Segne Dein Volk, deine Kirche und Ge-meinde. Segne die Menschen, für die wir gerade nichts tun können. Segne Adam Matziek. Wir beten mit den Worten Jesu – Vaterunser

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen

Sendung und Segen
Der HERR segne Dich und behüte Dich. Der HERR lasse leuchten sein Angesicht über Dir und sei Dir gnädig. Der HERR erhebe sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Frieden. Amen.

geboren 1966 in Weimar; Studium in Berlin, München, Philadelphia, Jena; 1998 Ordination in Gotha; 1997-2012 Pfarrer in Remda, Superintendentur Saalfeld-Rudolstadt; seit August 2012 Pfarrer in Arnstadt