Reise durch Raum und Zeit –
Konzert zum Weihnachtskreis
Die Grundidee für dieses Konzertprogramm war, einen Bogen über die gesamte Zeit des Weihnachtskreises zu schlagen von den alttestamentarischen Prophezeihungen zum Erscheinen des Messias über die Geburt und Anbetung Jesu bis Epiphanias.
Aus der Blütezeit geistlicher Solomusik vom Beginn des 17.Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts haben wir – für die Besetzung dieses Abends passend – repräsentative Duette und Solowerke für Gesang und Orgel von bedeutenden Komponisten zusammengestellt, um auf unserer „Reise durch Raum und Zeit“ die Arnstädter Bachkirche von den verschiedenen Orgeln sowie die Klangwelten unterschiedlicher Epochen vorzustellen und die Weihnachtszeit abschließend noch einmal Revue passieren zu lassen.
Die Eröffnung des Programmes bilden drei Duette von Melchior Franck nach biblischen Prophezeihungen, herausgegeben 1636 in Coburg in der Sammlung „Paradisus Musicus“.
Das berühmte „Das Wort ward Fleisch und wohnet unter uns“ erklingt in einer Vertonung von Heinrich Schütz auf Latein, ebenfalls als Duett.
Der Freude über die Geburt und den Beginn der Anbetung nähern wir uns dann in romantischem Klanggewand mit dem schlichten Lied „Uns ist geboren ein Kindelein“ von Max Reger sowie der Erzählung „Die Hirten“ von Peter Cornelius nach eigenem Text.
Für das Gloria, den Lobpreis der bethlehemitischen Engel, haben wir ein Duett aus Johann Sebastian Bachs Kantate „Unser Mund sei voll Lachens“ zum 1. Weihnachtstag gewählt, welches zudem eine Umarbeitung des adventlichen Einlagesatzes „Virga Jesse floruit“ aus dem Magnificat ist.
Kontrastierend gesellen sich hierzu zwei der berühmtesten Choräle aus Bachs „Schemelli’schen Gesangbuch“: „O Jesulein süß“ und „Ich steh an deiner Krippen hier“.
Mit drei Liedern von Hugo Wolf nach Texten von Eduard Mörike kehren wir in die Spätromantik zurück: zu zwei Bildbetrachtungen Mörikes, der übrigens einen Teil seines Lebens Pfarrer im Schwäbischen war, gesellt sich sein bekanntes „Gebet“, überschrieben von Wolf mit der Charakterbezeichnung „fromm und innig“.
Die Schwelle zum neuen Jahr überschreiten wir mit Choralvariationen von „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ aus der Feder von Michael Praetorius, im Wechsel instrumental und vokal vorgetragen. Auch in Peter Cornelius’ Komposition „Die Könige“ ist dieser Choral in zentraler Funktion zu hören; man könnte sagen, dass die Gesangsstimme eine niedergeschriebene Improvisation über dem ausgesetzten Choral ist.
Nach der glaubensstarken Sopranarie „If God be for us“ aus Händels weltberühmtem Messias („Wenn Gott für uns ist, was kann gegen uns sein?“) mündet unsere Retrospektive im geistlichen Konzert „Herr Christ, der einig Gottes Sohn“ von Johann Hermann Schein, erschienen 1618, geschrieben zu Epiphanias. Auch hier ist die Metapher vom Morgenstern die Kernidee, heißt es doch: „Er ist der Morgensterne, sein Glanz streckt er so ferne vor andern Sternen klar“.
Außer als Begleitinstrumente erklingen die drei Orgeln in der Bachkirche auch solistisch in besinnlichen, inhaltlich verbindenden Werken.
Solisten sind Tanya Aspelmeier (Sopran) und Knut Schoch (Tenor) aus Hamburg. Begleitet werden sie von Kantor Jörg Reddin.
Detailierte Informationen zu den Solisten finden Sie im folgenden Beitrag.
Johann-Sebastian-Bach-Kirche Arnstadt
Samstag, 16. Januar 2016, 17.00 Uhr
Musica Punct Fuenf
Gedenken an die Wiedereinweihung von Kirche und Orgeln am 16. Januar 2000
Reise durch Raum und Zeit
Lieder, Arien und Orgelmusik zum Weihnachtskreis
Tanya Aspelmeier – Sopran
Knut Schoch – Tenor (beide Hamburg)
Jörg Reddin – Orgel
Eintritt: 10 Euro/erm. 7 Euro (Abendkasse)