Seelsorger leisten große Hilfe

Aus der “Thüringer Allgemeine” vom 07.11.2016:

Ein Gottesdienst zum Trauern, zum Loslassen und Wieder-ins-Leben-Finden.

Mit Kerzen, Blumen und niedergelegten Steinen wurde der Verstorbenen gedacht. Hinzu kam getragene Musik. Foto: Berit Richter
Mit Kerzen, Blumen und niedergelegten Steinen wurde der Verstorbenen gedacht. Hinzu kam getragene Musik. Foto: Berit Richter

Arnstadt. Es ist ein besonderer Gottesdienst, zu dem am Ende des Kirchenjahres in die Bachkirche geladen wird – getragen von eindringlichen Bildern und leisen Tönen, von Trauer und Gedenken. Der Gedenkgottesdienst der Notfallseelsorge richtet sich an Menschen, die im zurückliegenden Jahr einen Angehörigen oder lieben Freund verloren haben. Und an all jene, die helfen wollen, aber nicht immer können, an Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte, an Ärzte, Schwestern und Hospizmitarbeiter.

“Alle vereint das Thema Verlust”, sagte Pfarrer Thomas Kratzer. Auch Notfallseelsorgerin Claudia Wanierke griff die Themen Trauer und Verlust in ihrer Predigt auf. Wenn jemand sterbe, dann hinterlasse er eine große Lücke bei den Hinterbliebenen, egal ob es ein plötzlicher Verlust sei oder jemand nach langer Krankheit den Tod gar als Erlösung willkommen heiße.

“Jeder von uns trauert seinen eigenen Schmerz.” Man könne dies dem anderen nicht abnehmen, aber miteinander teilen. Auch dazu dient der Gottesdienst. Er soll Raum bieten, um zu trauern, aber auch, um loszulassen und wieder ins Leben zu finden. Symbolisch wurden drei Kerzen angezündet für jene, die im letzten Jahr aus dem Leben schieden, für ihre Hinterbliebenen und für die Helfer. Wer wollte, konnte dann zu getragener Musik von “Pacificus” selbst Steine als Symbol für die Schwere, die man ablegen möchte, Blumen als Symbol der Liebe und Kerzen als Symbol für die Verstorbenen an einem Kreuz niederlegen und den Segen der Geistlichen empfangen.

Gesegnet wurden auch Mitglieder des ambulanten Hospizdienstes. 56 ehrenamtliche und zwei hauptamtliche Mitarbeiter kümmern sich um Sterbende und ihre Angehörigen. “Unser Dienst wird immer mehr nachgefragt, aber noch immer gibt es bei vielen eine Hemmschwelle”, weiß Kirstie Senff. Beistand in Notlagen leisten auch die Notfallseelsorger. Derzeit sind es sechs. Im neuen Jahr kommen drei hinzu. “Weitere Verstärkung suchen”, so Claudia Wanierke. In 30 bis 40 Fällen leisten die Seelsorger pro Jahr Hilfe.

Berit Richter / 07.11.16 / TA