Der Reformator reiste 1522 als Wanderprediger durch das heutige Thüringen und Sachsen-Anhalt. Was bewegte ihn trotz aller Gefahren dazu?
Anlässlich des 500-jährigen Jubiläums von Martin Luthers Predigtreisen durch das ernestinisch-sächsische Gebiet im Jahr 1522 stellt der Jenaer Kirchenhistoriker Roland M. Lehmann in der Oberkirche im großen Saal der ehemaligen Klausur ausgewählte Predigten Luthers aus dieser Zeit vor.
Im Zuge der Wittenberger Unruhen Anfang des Jahres 1522 und seiner daraufhin erfolgten Rückkehr von der Wartburg gelangte der Reformator zu der Erkenntnis, die Bevölkerung noch stärker persönlich ansprechen zu wollen. Nicht allein durch Schriften, sondern auch durch Predigten sollten die Menschen etwas von seinen Überzeugungen erfahren. Aus diesem Grund unternahm er zahlreiche Predigtreisen durch das ernestinisch-sächsische Gebiet. Diese „missionarischen“ Predigten bieten einen spannenden Einblick in das Denken Luthers in jener historisch bedeutsamen Zeit.
Gäste zu diesem Vortrag sind sehr willkommen. Es besteht auch die Möglichkeit zur Besichtigung der Oberkirche und um sich bei der Gelegenheit auch gleich über den aktuellen Stand der Bauarbeiten im Kreuzhof zu informierten.