Stephan Lutermann (Melle) spielt Synagogale Orgelmusik von H. Schwantzer, S. Würzburger, H. Schalit und E. A. Beyer
In Kooperation mit den Achava-Festspielen
Die jüdische Reformbewegung des 19. Jahrhunderts revolutionierte die Synagogalmusik in vielerlei Hinsicht. Die Einführung der Orgel war radikalster Ausdruck der neuen religiösen und musikalischen Identität. Stephan Lutermann fasst in seinem Programm die Entwicklungen des Solorepertoires für Synagogenorgeln zusammen. Die Werke bewegen sich zwischen romantischen Kompositionen des Mendelssohn-Zeitgenossen Louis Lewandowski und den modern-avantgardistischen Tonschöpfungen von Arno Nadel und Heinrich Schalit. Zu Beginn der jüdischen Orgeltradition waren Waren die Orgelwerke zunächst ausschließlich für den liturgischen Gebrauch bestimmt, aber ab ca. 1933 wurden auch Werke für Synagogenkonzerte komponiert. So entstanden für diese Konzerte auch größere Werke wie ausladende Passacaglien und führten die jüdische Orgelmusik zu einem neuen Selbstverständnis. Die Reichsprogromnacht kappte diese Entwicklung mit einem Schlag. Über 250 Orgeln in Synagogen wurden zerstört und eine über Generationen gewachsene Kultur komplett vernichtet. Das Konzert „Der Klang der Synagoge“ lässt diese vergessene Musik wieder neu erklingen.